CX als Teil der Unternehmensstrategie: So gelingt die Integration

Viele Unternehmen behandeln Customer Experience (CX) noch als Inselthema.

CX wird gerne als Projekt im Marketing, als KPI im Service oder als Bonus-Thema in der Kommunikation verortet, doch selten als fester Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Genau hier liegt die große Chance: Denn erst durch eine klare strategische Verankerung kann CX wirklich Wirkung entfalten.

Warum CX kein Nebenschauplatz sein darf

Wer Kundenzentrierung ernst nimmt, muss sie auch strategisch verankern. Studien zeigen: Unternehmen mit klarer CX-Governance und CX in der Unternehmensführung performen besser. Sei es bei Kundenbindung, Markenwahrnehmung oder Umsatzwachstum.

CX darf kein „Add-on“ sein. Wenn CX nicht Teil von Mission, Vision und Steuerungslogik ist, bleibt sie in der Praxis oft folgenlos. Die Folge: schöne Slides, aber keine Veränderung im Kundenerlebnis.

CX in Mission & Vision integrieren

Der erste Schritt: Ein klares CX-Versprechen auf oberster Ebene. CX sollte sich in der Unternehmensvision widerspiegeln. Das sendet ein starkes Signal nach innen und außen – und schafft Orientierung.

Beispiele:

  • Vision: „Wir schaffen täglich begeisternde Kundenerlebnisse.“
  • Mission: „Unsere Kunden stehen im Zentrum all unseres Handelns.“

Tipp: Nutze Personas oder Voice-of-the-Customer-Daten, um Mission und Vision greifbar zu machen; auch im Führungskreis.

Strategische Ziele und CX-KPIs verbinden

CX-Ziele gehören nicht ans Ende einer Strategiepräsentation, sondern in den Kern der Zielarchitektur. Relevante Fragen:

  • Welche strategischen Ziele zahlen auf CX ein?
  • Wie wird CX-Erfolg messbar gemacht (z. B. NPS, CES, Retention)?
  • Welche Abteilungen tragen Verantwortung?

Empfehlung: Verknüpfe CX-Ziele mit übergreifenden Zielen wie Wachstum, Effizienz oder Nachhaltigkeit. So wird CX zum Hebel und nicht zur lästigen Zusatzaufgabe.

Operative Steuerung: CX in die Prozesse bringen

Strategie ohne Umsetzung bleibt Theorie. Darum braucht es klare Verantwortlichkeiten und regelmäßiges Reporting:

  • CX-Governance etablieren (z. B. durch ein zentrales CX-Board)
  • Verantwortlichkeiten in den Fachbereichen klären
  • Customer Journeys in Planungs- und Verbesserungsprozesse integrieren
  • CX-Metriken in OKRs und Dashboards abbilden

Praxisbeispiel: Ein B2B-Unternehmen verankert CX in der Jahresplanung: Jede Abteilung definiert Maßnahmen zur Verbesserung definierter Touchpoints. Gemessen wird der NPS ihrer Zielgruppe.

Führung und Kultur als Erfolgsfaktoren

CX-Strategie funktioniert nicht ohne das passende Mindset. Führungskräfte sind entscheidend als Vorbilder, Sponsoren und Multiplikatoren.

  • CX muss Chefsache sein, nicht nur Teamaufgabe.
  • Kund:innenperspektive sollte regelmäßig in Top-Meetings eingebracht werden.
  • Führungskräfte müssen CX-Erfolge einfordern und Erlebnisse feiern.

Tipp: CX-Trainings für Führungskräfte helfen, Verständnis und Commitment zu stärken.

Fazit: CX-Strategie braucht Tiefgang

Customer Experience kann nur dann echte Wirkung entfalten, wenn sie fest in der Unternehmensstrategie verankert ist.

Dazu gehört mehr als ein nettes Versprechen: CX muss in Vision, Ziele, Steuerung und Kultur eingezogen werden.

5 konkrete Impulse für die Integration:

  • Formuliere ein klares CX-Versprechen in Mission und Vision.
  • Verknüpfe CX-Ziele mit übergeordneten Unternehmenszielen.
  • Baue ein CX-Governance-Modell mit klaren Rollen auf.
  • Integriere CX-Metriken in Planungs- und Steuerungsprozesse.
  • Verankere CX-Leadership und Kultur durch Trainings und Kommunikation.

CX ist kein Projekt – es ist eine Haltung.

Wer das erkennt, schafft nicht nur bessere Kundenerlebnisse, sondern auch zukunftsfähige Unternehmen.

Praxisbeispiel: Dominion Energy

CX-Strategie mit datenbasiertem Fokus

Dominion Energy, ein führendes US-amerikanisches Energieunternehmen mit über 7 Millionen Kund:innen, hat Customer Experience fest in seine Unternehmensstrategie integriert. Ziel war es, die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Kundenbindung zu stärken.

Der Weg zur strategischen Integration:

  • CX-Ziele definiert: Dominion nutzte die NPS Prism-Plattform, um branchenspezifische Benchmarks zu setzen und relevante CX-Kennzahlen zu identifizieren.
  • Datenbasierte Entscheidungen: Durch die Analyse von Kundenfeedback wurden spezifische Touchpoints identifiziert, die verbessert werden mussten, wie z. B. die Verständlichkeit von Rechnungen und die Effizienz bei der Anmeldung und Abmeldung von Dienstleistungen.
  • Digitale Optimierung: Die digitalen Kanäle wurden überarbeitet, um eine benutzerfreundlichere und effizientere Kundeninteraktion zu ermöglichen.

Ergebnisse:

  • Verbesserte Kundenzufriedenheit durch gezielte Optimierungen.
  • Erhöhte Kundenbindung und positive Markenwahrnehmung.

Lernfaktor: Die Kombination aus klar definierten CX-Zielen, datengestützten Entscheidungen und kontinuierlicher Optimierung führte zu messbaren Verbesserungen in der Customer Experience. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und die Einbindung von Kundenfeedback waren entscheidend für den Erfolg.

Quelle